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Dürrenwald/Steinbergli Alp Kataster Nr: 793-33
mutiert: 16.07.2015 11:03:05

Sennten
  • 5607 - Dürrenwald Zigeritz
  • 5608 - Dürrenwald Flösch
  • 5609 - Dürrenwald-Moor
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    Titelbild Dürrenwald von NE
    Hinten die Krete vom Wistätthorn zum Rüwlissehorn; davor die 'Site', der Heuberg mit Fimeln am Lasenberg.
    Copyright / Datum: Beat Straubhaar / 2004
       
    Bilder zur Alp

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    Gemeinde / Amtsbezirk St. Stephan / Obersimmental (BE)
       
    Rechtsform / Eigentümer Korporationsalp der Dürrenwald-Bergkorporation mit 42 Alpansprechern; Kontaktperson ist der Bergvogt, vgl. hinten.
       
    Info zur Alp
    Walter und Lydia Kurzen-Lempen
    Byfang
    3772 St. Stephan
    Tel: 033 722 23 31
       
    Landeskarten 1:50000   WILDSTRUBEL  263
    zu bestellen im toposhop
       
    Referenzpunkt Site/Dürrewald 
       
    Koordinaten 597050/146600  E 7° 24' 0.82
    E 7.400229 - N 46.470717
       
    Höhe ü. M. 1654 m
       
    Lage der Alp Das ausgedehnte Alpgebiet von Dürrenwald bildet eine nach NE orientierte Alptalmulde E des 2362 m hohen Wistätthorns auf 1930 – 2355 m. Zusammen mit der am SE-Hang gelegenen Heualp "Seiten" (Alpkataster 793-10) bildet Dürrenwald zugleich das oberste Einzugsgebiet des gleichnamigen Baches, der W von Matten in die Simme mündet. Dieser stellte früher die Gemeindegrenze zwischen St. Stephan und Lenk dar; heute liegt der ganze Dürrenwaldberg in der Gemeinde St. Stephan. Der Boden ist vorwiegend tiefgründig, trocken und futterwüchsig. Am NW-Hang und auf Eggmatten grössere Flächen stark lehmig bis tonig mit undurchlässigen Schichten. Rund 70 ha durchnässt oder riedgräsig, wogegen im oberen Teil der N-Flanke ausgedehnte Alpenrosenfelder liegen. In den oberen Randpartien und soweit gedüngt ausgesprochen gutes Futter. In Stafelnähe des Unterstafels die schönsten Lägerböden einseitig mit betriebseigenen Düngern überdüngt, daher üppige Lägerflora (Chilen). Im Grossen und Ganzen weidzügige, weidgängige Alp, auf Eggmatten und Flösch windexponiert. (Das am E-Hang gelegene Steinibergli ist ein ausgesprochen steiles, lawinengefährdetes Gelände, steinig und mit Geröll durchsetzt, aber mit einer sehr guten Grasnarbe; nach Alpkataster.)
       
    Wege zur Alp Mit dem PW oder der Bahn über Zweisimmen bis St. Stephan/Grodey und auf der bewilligungspflichtigen Güterstrasse bis auf den Hauptstafel; zu Fuss von den Haltestellen Grodey (der Güterstrasse entlang) oder Matten auf dem Wanderweg auf die Alp (keine Wanderbuchempfehlung).
       
    Touristische Informationen Die Alp liegt sehr speziell, völlig abgetrennt für sich und auch eng und steil. Wander- und Bergwanderwege führen von St. Stephan/Grodey und Matten herein, hingegen ist man vom Turbachtal und den Nachbaralpen sowie von den bei den Alpen Reulisen (793-30) und Mattenbergli (793-31) erwähnten Höhenwanderungen durch die steile Kette Lasenberg - Rüwlissehore – Wistätthorn - Wallritzgrat abgeschnitten. In der Umgebung kaum Restaurationsmöglichkeiten (Wanderbuch 3094, Routen 23; 3097, Routen 10)

    Die Alpabfahrt St. Stephan schaut auf eine lange Tradition zurück. Diese Alpabfahrt im Simmental ist schweizweit eine der ältesten Abfahrten, die öffentlich gefeiert werden. Am 5. September 2015 findet bereits zum 31. Mal die weit über die Landesgrenze hinaus bekannte Alpabfahrt in St. Stephan statt. Der farbenprächtige Umzug bildet für die Sennerfamilien den Abschluss eines arbeitsreichen Sommers auf der Alp.
    Auf dem Festplatz auf dem Flugplatz St. Stephan sorgt eine Festwirtschaft für Speis und Trank. An verschiedenen Marktständen können einheimische Produkte und handwerkliche Erzeugnisse gekauft werden. Für die musikalische Unterhaltung sorgen eine Jodlerformation, die Alphorngruppe Thun mit Fahnenschwingern und das Trio Zeller Lenk. Eine Schaukäserei, historische Landmaschinen, Ponyreiten, ein Kinder-Traktor Parcours, ein Streichelzoo sowie ein Wettbewerb mit attraktiven Preisen runden das Nachmittagsprogramm ab.
       
    Infrastruktur Der Hauptstafel ist mit einer Güterstrasse von Grodey her erschlossen (Alpweggenossenschaft Matten-Dürrenwald); in der Alp geschotterte Güterwege/Jeepweg auf Eggmatte und Flösch und auf Hinterberg.
    Energieversorgung durch Dieselaggregat und Akkumulatoren.
    In allen Stafeln betriebseigene und gute Wasserversorgung; einzig im OSt. Hinterberg kann bei anhaltend trockener Witterung das Wasser knapp werden. Mehrere Weidebrunnen werden aus trockensicheren Quellen gespiesen. Wasserversorgung USt. 2003 erneuert mit neuer Brunnstube und 700 m Leitung; damit alle 7 Gebäude gut versorgt.
       
    Stafel Von den 7 Sennten (unter anderen: Ruefstafel und Chüejerhütte) werden 5 zweistaflig geführt, die andern zwei können aus der gleichen Hütte USt. und OSt. bestossen; die drei Sennten 5607/S 2567 (Zigerritz), 5608/S 2109 (Flösch) und 5609/S 2468 (Moors) fabrizieren mit einer Nummer; an sich hätte auch ein 4. Senntum die Zulassungsnummer, käst aber, mit wechselndem Personal, nur sehr unregelmässig.
       
    Bestossung Dürrenwald :  230 Stösse  in 28 Tagen (Mitte Juni bis Mitte Juli)
    (Flösch) :  230 Stösse  in 42 Tagen (Mitte Juli bis Ende August)
    Dürrenwald :  230 Stösse  in 14 Tagen (Ende August bis Anfang September)

    Alpzeit (gesamte, total): 84
    Normalstösse: 193
       
    Weideflächen 345 ha  Weideland,  20 ha  Waldweide,  10 ha  Wildheu,  5 ha  Streueland,  Total  380 ha
       
    Besonderes zur Alp Der Bezug des Oberstafels erfolgt nicht einheitlich, z.B. zieht Senntum 5607 erst nach 4 Wochen hinauf (nicht wie 5608 nach 3), bleibt aber dann nur 5 Wochen oben. Die Seyung von Dürrenwald beträgt 274 Rindersweidrechte (Umrechnungsfaktor für Besetzung??); damit ist sie die grösste Alp des ganzen Simmentals (ohne Allmenden) und des Saanenlandes, und eine der 12 grössten des Kantons. Sämtliche 18 Gebäude sind in Privatbesitz, wovon 7 als "Dörfli" im Hauptstafel.
    Die Sömmerungsbeiträge bleiben in der Hand der Alpkorporation und werden fast ausschliesslich für Alpverbesserungen eingesetzt.
    Beschreibung des Heuberges "Seiten" im Alpkataster von 1969: „Ausmass 50 ha produktives Heuland mit überjähriger Nutzung, von 1660 – 2100 m, SE-Hang, in den oberen Lagen steil bis sehr steil. Entlang dem Dürrenwaldbach terrassenförmige kleine Ebenen mit vielfach steinigem, welligem Boden. Allgemein flachgründig, stellenweise leicht durchnässt. Vorwiegend jedoch kräuterreiches gutes Futter. Lagerung nur noch ausnahmsweise in den kleinen Heuschobern, wovon aber noch etliche stehen; zumeist werden die Erträge direkt über die Dürrenwaldstrasse abgeführt.“ 
       
         

    Gefunden unter: http://www.alporama.ch/ Freitag 26.04.2024