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Meienfall
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Alp Kataster Nr:
762-071
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mutiert: 29.09.2021 14:24:05
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Sennten
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Titelbild
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Meienfall
Blick von der Krete zu Pt 2188.1 nach W mit Oberstafel, Seitenstafel Katzenloch (im Kessel) und Unterstafel; hinten Wiriehorn mit Heitern und Bodenfluh sowie Schwarzenberg Alp und Wand; dahinter alles im und um den Meniggrund...
Copyright / Datum: Beat Straubhaar / 2008
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Gemeinde / Amtsbezirk
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Diemtigen / Niedersimmental (BE)
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Rechtsform / Eigentümer
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Genossenschaftsalp der Alpkorporation Meienfall in Zimmerwald seit dem 16. Jahrhundert (welche die Alp auch bewirtschaftet) mit rund 38 Alpansprechern (davon die Sennen- und Hirtenfamilie mit 19 Kuhrechten); Kontaktperson ist der Präsident, vgl. hinten.
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Info zur Alp
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Hansueli Berger Dorf 3086 Zimmerwald Tel: 031 819 22 12
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Landeskarten
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1:50000
GANTRISCH
253
zu bestellen im toposhop
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Referenzpunkt
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Meienfall
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Koordinaten
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610400/160075
E 7.574345 - N 46.591858
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Höhe ü. M.
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1835 m
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Lage der Alp
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In der ausgesprochenen NW-Mulde zwischen Schmäli- und Riedbündihorn auf 1500 - 2300 m gelegen. Unterstafel leicht welliges, muldiges Areal; allgemein weidgängig mit terrassenförmigen Ebenen. Im oberen Stafelteil "Katzenloch" vereinzelt steinig und steil. Mit Ausnahme hartgräsiger, trockener Steilhänge vorwiegend gute, kräuterreiche Flora. Im angrenzenden Oberstafel zum Teil zerrissenes, felsiges Weidegebiet mit ausgeprägter Alpmulde; daher SW- und NW-Flanke. Im obersten Talkessel ausgedehnte Geröllhalden, aber mit wenigen Ausnahmen guter bis sehr guter Pflanzenbestand. Bei Wetterumschlag raues Klima. Ziemlich grosse Lawinengefahr in den oberen Regionen. Wildheu bis 2400 m wird nicht mehr eingebracht, sondern durch Schafe beweidet. Heugewinnung nur für das Vieh des Hirten (mit der längeren Alpzeit von 100 Tagen, je 1 Woche früher und länger als die Rinder mit 85 Tagen). Düngerverteilung seit 1965 mit Transporter (bedeutend bessere Verteilung als zuvor mit Pferden.
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Wege zur Alp
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Auf der bewilligungspflichtigen Meienfall-Güterstrasse bis zum Unterstafel, von dort zu Fuss in 30 Minuten zum Oberstafel auf dem Bergwanderweg zum See; zu Fuss ab einer der Postautohaltestellen im Diemtigtal auf den Wander- und Bergwanderwegen zur Alp (Wanderbuch 3094, Route 36a, aber auch teilweise 36c und b).
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Touristische Informationen
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Die Perle der Alp ist der sehr schöne und äusserst romantische Meienfall-See auf 1900 m zuhinterst im Kessel, der aber kein Schutzgebiet ist! Meienfall ist auch ein Paradies für Blumen- und Naturfreunde, Pilzsammler, Romantiker und Skitourenfahrer (aus der Meienfall-Zytig von 2003). Für die vielen Passanten, die zum See kommen, hat man sich hier oben zu ihrer Labung eingerichtet, aber man offeriert für Gesellschaften auf Anfrage auch ein reiches Bauernbuffet mit vielen eigenen Produkten. Meienfall ist eine der grossen Alpen entlang der Niesenkette, eine eindrücklicher als die andere, jede eine Geländekammer ausfüllend. Vom Wanderbuch 3094 führt die Route 36c durch die Alpteile, die Route 36b quert die Niesenkette ins Frutigtal.
Der Meienfalldorfet spielt eine Rolle im Theaterstück von Manfred Stucki "Zwüsche Tür u Angel", aufgeführt von der Schattsitekomedi Diemtigtal im Theatersommer 2015 im Rothbad.
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Infrastruktur
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Die Alp ist mit der Güterstrasse aus dem Diemtigtal bis zum Unterstafel sehr gut erschlossen. Alpintern Erschliessungs- und Düngerwege verschiedenen Ausbaugrades, z.T. familieneigene Leistungen. Ab 1970 gab es ab dem Unterstafel eine Seilbahn, die bis zur Erstellug des Fahrweges 1990 bereits eine gewaltige Verbesserung bedeutete. Energieversorgung: eigene Kleinkraftwerke seit 1985 im Unter- und im Oberstafel, 6 kW und bis 380 V Spannung. Seit 1957 gute, trockensichere Quellwasserversorgung bei den Stafeln (1955/57 ausschliesslich durch Eigenleistungen erstellt). Der frühere Wassermangel in den obersten Ausweidegebieten des Oberstafels besteht kaum mehr, weil Meienfall ein Wasserschloss ist und viele Quellen in den obersten Teil fliessen und auch den See frisch speisen.
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Stafel
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1 zweistafliges Senntum
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Bestossung
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Unterstafel
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141 Stösse
in 15 Tagen
(Mitte Juni
bis Anfang Juli)
Oberstafel
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141 Stösse
in 50 Tagen
(Anfang Juli
bis Mitte August)
Unterstafel
:
141 Stösse
in 20 Tagen
(Mitte August
bis Anfang September)
Alpzeit (gesamte, total) : 85
Normalstösse : 119
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Weideflächen
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393 ha
Weideland ,
6 ha
Waldweide,
1 ha
Streueland ,
Total
400 ha
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Besonderes zur Alp
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Mit einer Seyung von 188 Kuhschweren ist Meienfall die viertgrösste Alp der Gemeinde (im Alpkataster 1967 standen zu Flächen und Bestossung irreführende Angaben!). Das Wildheu (auf einer damaligen Fläche von 28 ha) wird nicht mehr eingebracht. Unterteilung des Weideganges Katzenloch in 2 Teile, wo in der Regel 40 Stück Galtvieh gesömmert werden (400 m ob Unterstafel). Strohzufuhr für das Milchvieh nach dem Unterstafel, bessere Verteilung der anfallenden Stalldünger mit Transporter. Auszäunung der obersten steilen Weidekomplexe als Schafweide. Durch Steinräumung, Weidesäuberung von Grotzen, Bekämpfung von Chilen in stafelnahen Lägerpartien und den weiteren Bau von Düngerwegen konnten Ertragsverbesserungen erzielt werden. Die Einführung der Güllewirtschaft wäre insbesondere auf dem Unterstafel und im Katzenloch zufolge teilweise sehr trockener Partien ohne weiteres möglich. Die Zaunarbeit (16 km sind jährlich aufzustellen und abzulegen!) ist enorm. Die Gustibauern erwarten dauernde Präsenz der Hirten auf dem Berg.
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