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Tschingelfeld
 
 
Tschingelfeld Alp Kataster Nr: 573-20 Seite neu laden
mutiert: 26.06.2007 16:05:01
Sennten
  • 0722 - Ringgenberg
  • 0723 - Brienz
  • 0729 - Blatti-Ziegensenntum
  •    
    Titelbild Tschingelfeld von N

    Copyright / Datum: Beat Straubhaar / 2006
       
    Bilder zur Alp

    Alle Photos
       
    Gemeinde / Amtsbezirk Brienz (BE) / Interlaken (BE)
       
    Rechtsform / Eigentümer Alpgenossenschaft Tschingelfeld mit 33 Ansprechern; Kontaktperson ist der Bergvogt, vgl. hinten.
       
    Info zur Alp
    Alexander Amacher
    Steinerstrasse 24
    3855 Brienz (BE)
    Tel: 033 951 43 15
       
    Landeskarten 1:50000   INTERLAKEN  254
    zu bestellen im toposhop
       
    Referenzpunkt Mittlisten 
       
    Koordinaten 645400/171100  E 8° 1' 55.68
    E 8.32132 - N 46.689571
       
    Höhe ü. M. 1767 m
       
    Lage der Alp Tschingelfeld liegt am N-Abhang des Schwarzhornmassivs auf 1620 - 2100 m. In seinen ausgedehnten Flanken entspringt der weltberühmte Giessbach, welcher das muldenförmig nach N verlaufende Alptal bildet. Mit Ausnahme der Läger um die Stafel ist die Alpweide streng für Mensch und Tier. Die Seitenflanken entlang des Giessbaches sind steil und relativ stark mit Felspartien durchsetzt. Trotz der windgeschützten Lage hat die Alp Hochalpencharakter, so dass Schneefall während der Alpzeit vorkommt. Auf dem Bödeli und der Wehri wird der Weidegang durch Wasseraufstösse behindert, wobei namentlich der Stafel Wehri unter dem ungünstigen Einfluss leidet. Das kurze Alpfutter ist kräftig und gut, und wird von den Älplern geschätzt. Viele absturzgefährliche Stellen sind ausgezäunt, weitere sollten ausgehagt werden. Die jährlich grossen Schneemengen und aussergewöhnliche Lawinenniedergänge zwingen zum vollständigen Ablegen der Zäune im Herbst. Die Alp ist stellenweise mit Lawinenschutt und Steinen durchsetzt. Von der besten Weide entlang des Giessbaches ist 1959 ein grosser Teil stark überführt worden. Zur Säuberung sind zwei Werkleute jährlich während je 3 Monaten angestellt.
    Die Alp ist sehr wasserreich; bei Schlechtwetterperioden werden bis zu 50 Bäche gezählt; dies führt immer wieder zu grossen Schäden durch Oberflächenabtrag und Schuttauftrag.
       
    Wege zur Alp Von Brienz her mit PW auf der Brienzerbergstrasse (Bergpoststrasse) oder mit Postauto bis in den Kurort Axalp (ca. 1600 m; ab da allgemeines Fahrverbot); von dort führen Wanderwege in Varianten bis auf den Oberberg; verschiedene Bergwanderwege führen von Grindelwald resp. von dessen Bergbahnstationen über die Bergketten (teilweise bis zu 2500 m) in die Alp hinunter (Wanderbuch 3096, Routen 20, 25 und 26 mit Varianten).
       
    Touristische Informationen Das wilde, mächtige entlegene Tal liegt im hintersten Hinterland der Tourismusregion Axalp und Giessbach (vgl. Axalp 573-18) und ist der Einzugsbereich der weltberühmten Tourismusattraktion der Giessbachfälle. Es bietet aber nicht für jedermann Erholung; zu drohend ist die Lage. Wers aber ruppig mag, findet auch hier lohnende Möglichkeiten mit krönenden Aussichtserlebnissen (Wanderbuch 3096, Routen 20, 25 und 26).
    Die Alp ist Teil des Eidgenössischen Jagdbannbezirkes Schwarzhorn.
    Im Senntum Brienz ein Bergbeizli; Bewirtung von Gesellschaften auf direkte Anmeldung/Bestellung; Übernachtungsmöglichkeit für Durchzügler (Gästezimmer).
    Chästeilet jeweils um den 20. September.
       
    Infrastruktur Die Brienzerberg-Güterstrasse findet ab Axalp ihre Fortsetzung als geschotterter Güterweg bis Lütschentälti und für Allradfahrzeuge bis "Mittlisten"; eine Verlängerung bis in den Oberstafel wird momentan durch Pro Natura blockiert.
    Energieversorgung durch Benzin- und Dieselaggregate; Blatti hat seit den 1940er Jahren eine Bachturbine (die aber für die Melkmaschine nicht ausreicht).
    Die Wasserversorgung für Mensch, Vieh und Käserei (teils durch den durchfliessenden Giessbach!) ist sichergestellt; und die ganze Wasserversorgung für den Tourismusbereich Axalp ist hier angehängt.
       
    Stafel  Die Alp bildet die drei dreistafligen Sennten 722/S 2314, 723/S2315 und 729/Blatti (reines Geissensenntum).
       
    Bestossung Bödeli/Wehri :  135 Stösse   in 14 Tagen (Mitte Juni bis Ende Juni)
    Oberberg :  135 Stösse   in 20 Tagen (Anfang Juli bis Ende Juli)
    Chüeberg :  135 Stösse   in 20 Tagen (Ende Juli bis Mitte August)
    Oberberg :  135 Stösse   in 16 Tagen (Mitte August bis Ende August)
    Bödeli/Wehri :  135 Stösse   in 14 Tagen (Anfang September bis Mitte September)

    Alpzeit (gesamte, total) : 84
    Normalstösse : 113
       
    Weideflächen 168 ha  Weideland ,  9 ha  Waldweide,  7 ha  Wildheu ,  1 ha  Streueland  Total  185 ha
       
    Besonderes zur Alp Die Alp ist zusammen mit der gleichnamigen Schaf- und Ziegenalp (573-21, 30 Normalstösse zusätzlich) auf 240 Stösse geseyt. Die Stafel werden in mehrmaligem Wechsel genutzt; die Ziegen laufen hinter den Kühen her, sind aber stets im Mittlisten stationiert.
    Die bedrohlich erscheinende Lage der Alp, weit abgelegen oder tief hinter hohen Bergketten hat zu vielen Sagen und Gespenstergeschichten geführt (vgl. Literatur). Die Alp ist auch sturzgefährlich (z.B. stürzten im 2006 8 Tiere ab), wobei es manchmal glimpflich geht.
    Dissertation von Fritz MICHEL: "Die wirtschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse der drei Brienzer Alpen Axalp, Hinterburg und Tschingelfeld", Zürich, 1960. Seither wurde das Alpregelment erneuert!
    Rudolf FUCHS: "Der Hüterbub" ein Buch reich illustriert mit Zeichnungen des Autors, 1996.
    Tschingelfeld ist eine Alp mit ausgesprochen vielen Kühen, vielen Rindern, vielen Ziegen und vielen Schafen (Originalton Älpler).
    Der "Staldenspicher" (an der Strasse im Wald, dort wo auf der Karte der Flurname steht, 1730 m), Nr. 1508 ist schön und gross, datiert 1777 mit Tulpe über dem Stichbogen-Türsturz, ein Fleckenblock, verziert, mit vorkragendem Dachstuhl auf hohen, eleganten Holzbeinen mit Balkenkranz als Fuss, läges Satteldach mit echten Schindeln.
    Weitere Informationen unter:
    http://www.kuhleasing.ch/deutsch/alpen/content/alp_beschrieb/tschingelfeld.html 
       
         
     
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