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Mägisalp
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Alp Kataster Nr:
783-15
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mutiert: 09.02.2010 11:44:28
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Sennten
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Titelbild
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Mägisalp Läger von SW
Hinten Glogghüs bis Rothorn.
Copyright / Datum: Beat Straubhaar / 2006
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Gemeinde / Amtsbezirk
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Hasliberg / Oberhasli (BE)
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Rechtsform / Eigentümer
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Genossenschaftsalp der Bäuertgemeinde Hasliberg; Kontaktperson ist der Bergvogt, vgl. hinten.
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Info zur Alp
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Hans von Bergen-Bach Urseni 6085 Hasliberg Tel: 033 971 27 90
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Landeskarten
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1:50000
SUSTENPASS
255

zu bestellen im toposhop
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Referenzpunkt
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Under Stafel
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Koordinaten
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661150/178100
 E 8.238946 - N 46.751279
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Höhe ü. M.
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1689 m
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Lage der Alp
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Die flächenmässig grösste Alp von Hasliberg bildet eine weit offene und nach SW orientierte Alpmulde mit welligem, tw. stark kupiertem Terrain auf 1440 - 2450 m. Der Unterstafel liegt in der Talsohle (1700 m), die von der SE-Flanke her ziemlich den Lawinen ausgesetzt ist. In einer tieferen Lage hat Mägisalp eine aufgelockerte und von Waldungen umgebene Schneeweide. Nach Jahren wurde diese im Frühsommer 1971 wetterbedingt erstmals wieder stark geatzt. Mehrheitlich ist der Stafel weidgängig, gutgräsig und windgeschützt. Seemad und Tschuggi als Oberstafel (auf rund 1900 m) liegen an der NW-Flanke auf einem terrassenförmigen Hochplateau; die beiden werden durch den Lugibach von Planplatten her (manchmal ein unüberwindliches Hindernis!)voneinander getrennt. Das ausserordentlich weitläufige Gebiet dieses Oberstafels wird nach wie vor intensiv geatzt, indem die Kühe für 10 - 14 Tage auch nach den beiden Hübschenböden ausgetrieben werden. Gemolken wurde dort früher im Freien, und die Milch zu den Stafeln getragen. Mit einigen Ausnahmen ist Mägisalp sehr gutgräsig. Das Weidegebiet des Parallelstafels Hääggen liegt oberhalb der Alpmitte, unterhalb Glogghaus, und reicht mit seinem steilen Weidegebiet bis hinauf zur Wasserscheide. In seinen oberen Partien ist der Stafel stark Lawinen und Vergandung unterworfen, aber sehr gutgräsig, dagegen wetteranfällig und windexponiert. Oft liegen selbst die Hütten für Tage im Schnee. Gleich den übrigen Alpen hat es auf diesem Stafel mehrere "Ausmelkplätze."
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Wege zur Alp
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Mit dem PW vom Brünigpass her über Wasserwendi (1217 m, von hier bewilligungspflichtige Güterstrasse) und Bidmi bis zum Unterstafel (Station Mägisalp 1708 m). Mit der Brünigbahn auf die Passhöhe (1002 m) und mit dem Postauto bis Wasserwendi, Goldern oder Reuti (alle 1061 bis 1217 m) oder mit der Bergbahn von Meiringen nach Reuti (1061 m). Zu Fuss von da auf Wander- und Bergwanderwegen in vielen Varianten oder abwechslungsweise mit einer Bahn in die Alp hinein (Wanderbuch 3096, Routen 28 und 33).
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Touristische Informationen
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Die (von Gott) gross angelegte Arena der Mägisalp bietet alles, was das Herz begehrt: Sonne, Berge, Schnee, Unterhaltung, Sport, Labung, Verpflegung und Herberge; aber auch allerhand natürliche, schmackhafte und gesunde Produkte: Kräuter, Beeren, Pilze zum selber Pflücken; Milch, Butter, Ziger, Molke und allergattig Käse (alles durch Kühe, Ziegen und Sennen aus den schmackhaften Alpkräutern bereitet!): Wellness im allerweitesten Sinn, die man selber sucht oder sich angedeihen lässt.
Der Zwergenweg ("Muggestutz") ist eine leichte Wanderung. Die 5 km lange Route (nicht kinderwagengängig) spricht vor allem Kinder zwischen ca. 4 bis 10 Jahren an. Verschiedene Erlebnisposten laden zum Spielen und Verweilen ein. Von der Mägisalp (Bergstation Gondelbahn, 1708 m) geht der Weg leicht abwärts nach Bidmi (Mittelstation, 1428 m). Reine Wanderzeit von ca. 2 Stunden. Wem der Zwergenweg zu kurz ist, kann zum Beispiel statt mit der Reuti- mit der Twing-Gondelbahn in die Höhe fahren und von der Käserstatt in rund eineinhalb Stunden über den Murmeliweg zur Mägisalp (Start Zwergenweg) wandern.
Viele Websites führen zum Ziel (vgl. die einzelnen Sennten) und auch die Wanderbücher 3096, Routen 28, 32, 33, 35 und 36; sowie 3097, Route 27. Mitte August ist "Nidleten" im Berghaus Mägisalp.
Am 2. Septemberwochenende findet auf Mägisalp als grosses Volksfest ein Chästeilet aller Hasliberger Alpen statt mit einem Herdenumzug.
Als Wintersportarena ist Mägisalp ebenfalls äusserst attraktiv (Winterwanderungen: Wanderbuch 3103, Route 1).
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Infrastruktur
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Güterstrasse von Wasserwendi in den Unterstafel und geschotterte Güterwege auf die Oberstafel, sogar Hääggen seit 1979, dieses auch mit der Schwebebahn erreichbar. Energieversorgung in allen Stafeln durch das Netz der BKW dank den Bahnen seit 1987. Die eigene Quellwasserversorgung ist sehr gut gefasst seit 1958 und bringt reichlich gutes Wasser. Auch hat es genügend Weidebrunnen bis oben hinaus.
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Stafel
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Mägisalp umfasst die vier zweistafligen Sennten 2416, 2424, 2426 und 2429 mit den entsprechenden Zulassungsnummern.
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Bestossung
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Under Stafel
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245 Stösse
in 28 Tagen
(Mitte Juni
bis Mitte Juli)
Seemad-Hinder Tschuggi (soweit man zügelt)
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245 Stösse
in 35 Tagen
(Mitte Juli
bis Mitte August)
Undere Stafel
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245 Stösse
in 37 Tagen
(Mitte August
bis Ende September)
Alpzeit (gesamte, total) : 100
Normalstösse : 245
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Weideflächen
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520 ha
Weideland ,
16 ha
Waldweide,
50 ha
Wildheu ,
4 ha
Streueland ,
Total
590 ha
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Besonderes zur Alp
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Mägisalp "Still am Glockhaus, sagumwoben, Liegt sie eingebettet da, Alpenrosen glüh'n dort oben, Männertreu und Erika, Milch und Nidel süss und fest, Laben uns am Aelplerfest." (aus dem Gedicht von Walter Huber, 1896-...... (??), rapportiert von Hans Zenger/240742)
Mägisalp ist für 230 Kuhschweren geseyt. [Im Besatz von ungefähr 248 Normalstössen gemäss Alpkataster inbegriffen waren die früher üblichen 33 Stösse Engstlensenntum (Voralpensenntum) von 30 Tagen im Frühling (= 11 Normalstösse).] Die Wildheuplanggen wurden schon zur Zeit des Alpkatasters 1971 nicht mehr genutzt. Oberststafel Häggen auf 1961 m wird durch ein Senntum parallel genutzt und zwar von Anfang Juli bis zur gemeinsamen Alpabfahrt Ende September! Auf Seemad, Hübschenböden und Ringture (vorgängig unten am Wald) werden heute drei Gruppen von Mutterkühen gesömmert. Alle Hütten sind im Baurecht in Privatbesitz. Die Hütte Nr. 758 im Unterstafel (früher von Senntum 2424 genutzt) wird heute nicht mehr genutzt: Fleckenblock, datiert 1922, Satteldach, Eternitschiefer, frontale Steinplattenzugangstreppe zum zweiteiligen schindelverrandeten Wohnbereich nach SW, dahinter Doppelquerstall und Zustall für Schweine und Kälber, im OG Gaden nach hinten und vorne. Die Alp wird heute mit grossem Aufwand konsequent unterzäunt; seit den 1980er Jahren wird mit grossen Anstrengungen und entsprechendem Erfolg das Unkraut bekämpft. 10 Käsespeicher stehen in einem Dorf vorne auf der Kante des Unterstafels, von wo man früher direkt mit Schlitten starten konnte; die Speicher sind von unterschiedlicher Grösse, verschieden ausgerichtet, aber sich alle ähnlich: Fleckenblock mit Eierfas am Gwätt und glattem Fas an den Pfetten, verschiedenartige Füsse auf verschiedenen Unterlagen, läges Schindelsatteldach, frontale Tür mit verzierten Stüden, selten Läubli, vorkragender Dachstuhl meist verziert aber ohne Konsolen. Der alte gerändelte Steinplattenweg führt direkt an den Speichern vorbei. Diverse Speicher nicht mehr als solche gebraucht. U.a. auch der wohl älteste (Nr. 742) mit geschnitzter Antiqua-Inschrift "Im 1625 Jahr macht Bändicht Furer den Spöicher har har (+ Zeichen)"; und Nr. 736: einfach, unverziert, mit grosser gemalter Frakturinschrift (leider verlottert und verwaschen) "Im 1754 (oder 1731?) Jahr ... Heinz (oder Hänsi?) Bircher".
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