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Rämisgummen
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Alp Kataster Nr:
901-26
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mutiert: 14.11.2023 16:03:48
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Sennten
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Titelbild
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Mittler Rämisgummen
Ansicht der schönen Häusergruppe mit den nachwachsenden Schattbäumen von Norden; links Sennhütte, rechts hinten Stall, vorne Käsespeicher von 1935 von Zimmermeister Kühni, Gohl.
Copyright / Datum: Beat Straubhaar / 2001
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Gemeinde / Amtsbezirk
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Eggiwil / Signau (BE)
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Rechtsform / Eigentümer
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Gehört als Privatalp seit 1684 zur Herrschaft Rümligen und gehörte damit seit 1927 der legendären Madame Louise Elisabeth de Meuron - von Tscharner; seit 1980 ihrer Enkelin, Sibylle Agnes von Stockar, und seit deren Tod ihren beiden Töchtern, Tina Wieser-Frölicher und Louise Zölli-Frölicher.
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Info zur Alp
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Jakob und Margreth Schenk Geissschwand 3537 Eggiwil Tel: 034 491 12 71
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Landeskarten
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1:50000
ESCHOLZMATT
244
zu bestellen im toposhop
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Referenzpunkt
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Mittelrämisgummen
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Koordinaten
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631600/192075
E 7.853183 - N 46.879043
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Höhe ü. M.
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1220 m
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Lage der Alp
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Rämisgummen ist eine der grössten, bestgelegenen, ideal weidegängigen und gutgräsigen Alpen im Emmental in einer Höhenlage von 1090 – 1300 m; sie umfasste auch einige ha Selbstversorgungsacker (der aber heute wieder ganz Heumatte ist); die Alp ist zur Hauptsache westexponiert, an einem muldigen, sanften, teilweise etwas vernässten Hang. Sie zerfällt in drei Stafel, die alle auf etwa gleicher Höhe liegen. Alle Stafel waren ursprünglich als Alpkäsereien eingerichtet, und man zog mit dem ganzen Zügel einige Male hin und her. Heute ist nur noch Mittler Rämisgummen mit Milchkühen bestossen. Auf dem Nebenstafel Schärmtannensiten wird das eigene, auf Vorder und Hinter Rämisgummen sowie der kleinen Ländersitenweid (18 ha am steilen Osthang im Kanton Luzern) fremdes Jungvieh gesömmert.
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Wege zur Alp
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Strasse von Trubschachen und Eggiwil bis Hinter Blappach, von dort Güterstrasse (für Anstösser) bis Chäserenegg undGüterwege bis zum Hauptstafel und Hinter Rämisgummen; zu Fuss von Langnau (670 m) über die Hohwacht (1036 m) als Höhenwanderung ca. 4 Stunden mit abwechslungsreichen Ausblicken; von Eggiwil (739 m) über Läber – Grosshorben – Pfyffer ca. 3 Stunden oder über Steinboden oder sogar wildromantisch durch den Geissbach ca. 2 Stunden oder aber über Hinten – Hinter Blappach ca. 3 Stunden (so wie ds Vieh fährt); nächste Bahnstationen Trubschachen (740 m) oder Wiggen (788 m), ca. 7 km resp. 6 km auf Wanderwegen (Wanderbuch 3065, Route 36).
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Touristische Informationen
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Panoramasicht vom Rämisgummenhoger (höchster Punkt der Alp: 1300 m; heute durch den angepflanzten Wald etwas behindert); liegt am Grenzpfad Napfbergland; Höhenwanderung über Wachthubel (1414 m, mit weiterer Panoramasicht) nach Schangnau (Jubiläums-Wanderbuch 1987, Route 39; Wanderbuch 3065, Route 33). Im Bärbachgraben, 1,5 km S befindet sich in der Hohlenfluh das bekannte Fluhhäuschen, Tagelöhnerwohnung (ähnlich wie bei Krauchthal), heute nicht mehr bewohnt. Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten heute im Berghaus „Erika“ auf der Nachbaralp Geisshalden (908-125, knapp 2 km im NE von Mittler Rämisgummen). Am letzten Augustsonntag wird ein öffentlicher Chästeilet durchgeführt, ein geselliger Anlass mit vielen alpeigenen Produkten (2013 am Sonntag 25. August).
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Infrastruktur
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Die Güterstrassen zur Alp und die Wege innerhalb für die wirtschaftlich nötigen Fahrten und Transporte sind in den letzten Jahrzehnten öffentlich und privat ständig verbessert worden und sind zweckmässig; Stromversorgung durch das Netz der BKW; eigene Quellwasserversorgungen, teilweise mit einem Widder hergeleitet.
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Stafel
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1 einstafliges Senntum; dazu 4 als Parallelstafel genutzte Weiden, die in sich noch unterteilt sind.
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Bestossung
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Rämisgummen
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127 Stösse
in 120 Tagen
(Ende Mai
bis Anfang Oktober)
Alpzeit (gesamte, total) : 120
Normalstösse : 152
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Weideflächen
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116 ha
Weideland ,
5 ha
Waldweide,
3 ha
Streueland ,
5 ha
Heueinschlag ,
Total
129 ha
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Besonderes zur Alp
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Die Familie Fankhauser (Pächter seit 1851) hielt seit Anbeginn Schwarzfleckvieh; bis Ende 1950er Jahre reines, aber auf Milch und Gehalt gezüchtetes Freiburger Schwarzfleckvieh, seit den 1960er Jahren zunehmend mit Friesen eingekreuzt; das Vieh brachte bis 2001 alljährlich Alpaufzug und Alpabzug („Züglete“) über je 28 - 30 km zu Fuss hinter sich (Winterquartier früher Grosshöchstetten, dann Schlosswil)! Weitere Informationen findet man in verschiedenen Reportagen und im Aufsatz "Rämisgummen - eine emmentalische Herrenalp" von Paul Schenk (erschienen im Burgdorfer Jahrbuch 1986 und als Separatdruck bei der ROTH-Stiftung Burgdorf).
Auf den 1. Januar 2002 hat nach 150 Jahren der Pächter gewechselt. Neu haben die Familien Schenk, Geissschwand, Eggiwil, den Rämisgummen in Pacht und haben ihn weiter verbessert.
vgl. dazu auch die Reportage im Schweizer Bauer vom 8.11.23 "Viehzucht aus Leidenschaft" von Christine Mader
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