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Brienz (BE)
Axalp
 
 
Axalp Alp Kataster Nr: 573-18 Seite neu laden
mutiert: 08.07.2014 16:56:34
Sennten
  • 0701 - Axalp Ringgenberg
  • 0702 - Axalp Chruttmettli
  • 0705 - Axalp FRAGLICH
  • 0709 - Axalp - Mutterkuhbetriebe
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    Titelbild Chrutmettli von SE
    Hinten der Brienzergrat.
    Copyright / Datum: Beat Straubhaar / 2006
       
    Bilder zur Alp

    Alle Photos
       
    Gemeinde / Amtsbezirk Brienz (BE) / Interlaken (BE)
       
    Rechtsform / Eigentümer Alpgenossenschaft Axalp mit 39 Alprechtsbesitzern; Kontaktperson ist der Bergvogt, vgl. hinten.
       
    Info zur Alp
    Ernst Stähli-Schmidlin
    Hauptstrasse 97
    3855 Brienz (BE)
    Tel: 033 951 15 04
       
    Landeskarten 1:50000   INTERLAKEN  254
    zu bestellen im toposhop
       
    Referenzpunkt Chruttmettli 
       
    Koordinaten 646900/174250  E 8° 3' 7.42
    E 8.52062 - N 46.717802
       
    Höhe ü. M. 1706 m
       
    Lage der Alp Axalp liegt auf der linken Aaretalseite am N-Abhang des Axalphornes auf 1500 - 1900 m. Das ausgedehnte Krautmettli in N-Lage, muldenförmig, gewinnt hangwärts an Steilheit. Durch die markante Windegg wird es vom Kühmaad getrennt, und durch den Schlafbielen erhält es auch NW-Lage, wie Kühmaad selbst auch. Der Unterstafel grenzt bereits an die privaten Vorsässen und das Heuland. Er ist mild und gutgräsig. Die allgemein ringgängigen, weidzügigen Weideflächen von Axalp entsprechen einer vorzüglichen Kuhalp. Bei nassem Wetter ist der sandige Lehmboden stellenweise trittempfindlich, jedoch ist die meist geschlossene Grasnarbe allgemein gut und melkig. Die oberen Weidegebiete sind ziemlich stark mit Geröllhalden und Steinen durchsetzt, was auf die jährlichen Lawinenniedergänge vom Axalphorn zurückzuführen ist. Gebäulichkeiten sind keine gefährdet (es wurde also sehr risikobewusst gebaut!). In den 1960er Jahren wurden die gezielt gedüngten Lägerflächen bedeutend ausgedehnt. Die unglückliche Gebäudeverteilung führt aber zu sehr grosser Weitläufigkeit; für den Weidegang wirkt der grosse Waldweideanteil ebenfalls hemmend; die heutige Nutzung teilweise als Mutterkuhalp ist daher sehr zweckmässig. Absturzgefährliche Stellen sind zumeist ausgezäunt.
       
    Wege zur Alp Mit PW oder Postauto von Brienz bis in das Tourismuszentrum Axalp, z.B. Hotel (1458 m) oder Kurhaus (1535 m); damit befindet man sich aber noch unterhalb der Alp, auf dem Hüttboden (Underhegli oder Nidhegli); auf bequemen Wanderwegen erreicht man (aber auch schon ab den Bahnstationen Brienz und Brienzwiler/Ballenberg, ca. 570 m, oder einer Postautohaltestelle unterwegs, mit grösserer Anstrengung) die Alp, "Obhegli" (ob dem Hag, der sie, gleich oberhalb des Kurhauses, von den Vorsassen/Weiden trennt), mit verschiedenen Stafeln (1704 und 1796 m), auf Bergwanderwegen die noch höher gelegenen Alpteile (Wanderbuch 3096, Route 25).
       
    Touristische Informationen Die ausgedehnte Axalp und das ausgebaute Gebiet, das - eigentlich unterhalb gelegen - den klangvollen Namen der Alp übernommen hat, sind ein grosses touristisches Zentrum für Sommer und Winter (Blütezeit zu Beginn des 20. Jh.), heute ausgerüstet mit Bergbahnen, Skiliften, Restaurants, und bieten allergattig Besonderes: z.B. Holzschnitzen, Holzskulpturen am Wanderweg zum Hinterburgseeli sowie Unterkünfte jeder Art (beliebt und geeignet auch für Gruppen, Schulen und Vereine); mittlerweilen heisst das ganze Gebiet am W N-Hang des Haslitales Axalp. Durch die Benützung als Militärschiessplatz während Jahrzehnten zusätzlich animiert (aber auch gestört), entsprechend sehr gut ausgebaut und versorgt, auch heute noch jährlich die grosse, international beachtete Fliegerschiessdemonstration; besonders hervorzuheben sind das superromantische Hinterburgseeli (1514 m, auf der Nachbaralp) und das Lütschentälti an der Grenze zur Alp Tschingelfeld (573-20). Grossmanns haben in ihrer alten Hütte auf Chruttmettli eine heimelige Bergbeiz eingerichtet und führen dieses frühere Bergrestaurant "Chruttmettli" sehr kompetent und amächelig unter dem Namen "Hilten"; früher nur winters, heute auch sommers; sie liegt am selbst angelegten Rundweg zum oder vom Hinterburgseeli (Wanderbuch 3096, Route 25).
    Alljährlich findet im Herbst ein Velo-Bergrennen statt. Gelegentlich wird ein Axalp-Open-Air abgehalten. Wunderschöne Schneeschuhwanderung der BWW: Axalp - Farnigen- Hinterburgsee.
       
    Infrastruktur Vom Tal aus werden alle Stafel mit der Brienzerbergstrasse erschlossen (Bergpoststrasse von 1928 und 1935, beides im Rahmen der Notstandsmassnahmen, und deshalb vorgeschrieben mit wenig Maschinen und möglichst viel Handarbeit erstellt); 1957 bis ins Lütschentälti verlängert. Innerhalb der Alp sind gut angelegte Viehtrieb- und Düngerwege erstellt worden.
    Energieversorgung durch Dieselaggregate; nur Chüemad ist ans Netz der BKW angeschlossen.
    Die Wasserversorgung mit gutem eigenem Quellwasser ist gut. Oberhalb Krautmettli entspringt eine Quelle. Die Versorgung des ganzen Brienzerberges durch eine grosse Quelle an Tschingelfeld (früher war das Tourismusgebiet aus tieferliegenden Quellen mit Widderanlagen und Reservoiren versorgt worden).
       
    Stafel  Von den 9 zweistafligen Sennten fabrizieren 0701/S 2139 und 0702/S 2064 mit einer Nummer für den Markt, zudem ein Mutterkuhsenntum (0709).
       
    Bestossung Obhegli :  242 Stösse   in 14 Tagen (Mitte Juni bis Anfang Juli)
    Chruttmettli/Chuemaad :  242 Stösse   in 49 Tagen (Anfang Juli bis Ende August)
    Obhegli :  242 Stösse   in 14 Tagen (Ende August bis Anfang September)

    Alpzeit (gesamte, total) : 77
    Normalstösse : 186
       
    Weideflächen 209 ha  Weideland ,  44 ha  Waldweide,  5 ha  Wildheu  Total  258 ha
       
    Besonderes zur Alp 2014: Vgl. neu Reportage in TORO 6/14 von Ann Schaerer.
    2006:
    Dissertation von Fritz MICHEL: "Die wirtschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse der drei Brienzer Alpen Axalp, Hinterburg und Tschingelfeld", Zürich, 1960 [der Alpen am "Änderberg", von Brienz aus auf der andern Talseite].
    Paul Am Acher: "Axalp" (über Ursprung des Tourismus und Geschichte der Alp).
    Auf der Axalp hat der Archäologische Dienst des Kantons Bern Hüttenreste aus dem Mittelalter entdeckt. Die Brienzer Bergland- und Alpwirtschaft hat gewisse Ähnlichkeiten mit dem Oberwallis, wohl durch die bekannten Walser-Siedlungen, z.B. auf Husstatt, geprägt: keine arrondierten Betriebe - jeder hat diverse Parzellen in verschiedenen Höhenlagen, mit dazugehörigem Weidhaus (Stall mit Weidstube); und: die Rezeptur des Brienzer Mutschlers ist dem des Obergommer und Wickert Alpkäses gleich (die sich dann zum Raclette-Käse weiterentwickelt haben).
    Man ist offen für Neues, z.B. Mutter- und Ammenkuhhaltung, Weidemast, besonderes Vorgehen beim Käsen usw. Axalp ist für 256 Kuhrechte geseyet. Das ausgedehnte Wildheugebiet "Schlafbielen" wird nicht mehr genutzt.
    Das Lütschentäli ist seit 1931 als Rinderstafel ausgeschieden (vorher wurde die Alp dreistaflig geführt); dazu kaufte die Bergschaft sämtliche Hütten dort von den einzelnen Sennten; dort sorgt seit Jahren ...... ...... (ein Kosowoalbaner) zuverlässig für die rund 110 Rinder (entsprechend 50 Kuhrechten oder 38.5 Normalstössen); dort gibt es neben einer neueren Hütte (Nr. 1542) mit gutem Wohnteil nach SW und grossen Ställen einige alte Hüttli mit Melchhüsi (wovon das eine heute im Freilichtmuseum Ballenberg steht) und auch drei Käsespeicher, die von den Tschingelfeldsennten benutzt werden (vgl. dort). In einer der Hütten dort hat Frau Munz als Nebenerwerb auch gewoben, während ihr Mann als Rinderhirt angestellt war. Bis es behördlicherseits zum Schutz des Waldes 1888 verboten wurde, hat man hier gezuckert; das bereits dafür gerüstete Holz habe noch mehrere Jahre für das Käsen gereicht!
    Im Chruttmettli, Senntum Ernst Stähli (der seine Milch im Tal verkäst), steht das wohl älteste angeschriebene Gebäude der Axalp (Nr. 1558) mit Inschrift von der Mälchhüsi-Front: "JM 1645 IAR DA BUWT MELCHER SCHILT DISE HUTEN HIERHAR": um das Mälchhüsi ein Winkelstall, dann Doppellängsstall mit Strohgaden etappenweise ausgebaut; Hüttli = Küche = Fleckenblock, ist heute Stall; ein Längsstall ist Mischholzbau, die steilen Wellblechsatteldächer einseitig angehoben für Anbauten.
    Es stehen weitere Speicher im Gelände: im Chruttmettli Nr. 1551 von Grossmanns, die nicht mehr käsen, datiert 1959, und Nr. 1447 von Ernst Stähli, 1957 von Totzweg heraufgezügelt und renoviert "1777 GEBUWT DURCH T CHRISTEN SCHILT" mit Segmentbogen-Tür!
    Im Chuemaad Nr. 1426E, datiert 1784, renoviert, verzierter Fleckenblock, Vorläubli, läges Schindelsatteldach, auf hohen Beton-Beinen.
    In Farnigen (Nr. .....): ....................................................
    Im Lütschentälti Nr. 1541, datiert 1942, Fleckenblock auf hohen gemauerten Beinen, läges Schindelsatteldach, wetterseits schindelverrandet, und Nr. 1541A, Brandinschrift: "1978 Ernst Walthard", Fleckenblock auf Holzbeinen auf Balkenkranz auf Betonpfosten, läges Eternitschiefersatteldach, Vorläubli. 
       
         
     
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