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Engstlenalp
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Alp Kataster Nr:
784-12
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mutiert: 23.06.2007 12:15:53
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Sennten
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Titelbild
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Tiefblick vom Schaftal
See und Läger an verhangenem Tag nach SW.
Copyright / Datum: Beat Straubhaar / 2006
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Gemeinde / Amtsbezirk
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Innertkirchen / Oberhasli (BE)
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Rechtsform / Eigentümer
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Alpgenossenschaft mit 31 Anteilern, davon 6 Korporationen (Bäuertgemeinden); Kontaktperson ist der Präsident, vgl. hinten.
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Info zur Alp
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Beat Moor Hälteli 3860 Meiringen Tel: 033 971 36 66
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Landeskarten
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1:50000
SUSTENPASS
255
zu bestellen im toposhop
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Referenzpunkt
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Engstlenalp
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Koordinaten
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669150/180875
E 8.344057 - N 46.775458
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Höhe ü. M.
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1834 m
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Lage der Alp
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Das ausgedehnte Alpgebiet auf 1400 - 2500 m schliesst den NE Gemeindeteil in sich. Im N und W bildet die Alpgrenze zugleich die Kantonsgrenze zu OW und NW. Die Alp besteht aus den Jungviehstafeln Jungholz und Jochpass, den Stafeln Scharmad und Schaftal, die mit einem Sommerzug auch durch die Milchkühe beweidet werden, und dem Hauptstafel Engstlen inkl. Hinter der Engi, auf dem das Milchvieh von Anfang an weidet und mit Ausnahme des Sommerzuges ganzsömmerig. Jungholz und Graben als Auftriebsstafel fürdas Jungvieh sind relativ stark mit Waldweide befallen und zeigen einen grossen Anteil von Schattenpflanzen und Moosland. Auch Arvenegg, Teuflaui und Schwand sind nicht besonders fruchtbar. Dagegen wächst eine ausgezeichnete Flora in den oberen Stafeln von Jochpass und Schaftal. Engstlenalp ist namentlich auf der linken Talseite den Lawinen und teilweise der Vergandung ausgesetzt, während das ebene Läger auf Engstlen, früher verunkrautet, heute dank zwanzigjährigem Einsatz weitgehend eine ausgeglichene Futterfläche bildet - ausser den Naturschutzgebieten, in denen das Unkraut nicht bekämpft werden darf. Ferner wird die Weidgängigkeit von rund 4 ha nassem Areal in Stafelnähe (gegen Geissplatz zu) behindert. Aber auch abgelegene Komplexe oberhalb des Engstlensees sind dem Milchvieh nicht besonders gut zugänglich. Engstlen ist sehr unterschiedlich punkto Lage, Exposition und Bewuchs.
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Wege zur Alp
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Mit dem PW von der Sustenstrasse bei Mattenloch (4 km oberhalb Innertkirchen) links dem Wegweiser ENGSTLENALP folgen (ab Wagenkehr, Parkplatz, 1200 m, bewilligungspflichtig); die Alp ist mit dem Postauto direkt erreichbar; ab den Postautostationen unterwegs kann man im Talgrund auf die Engstlenalp wandern (Asphaltstrasse); oder ab Reuti (Hasliberg, 1061 m) auf dem Wanderweg über Gental oder dem Bergwanderweg über Baumgarten zur Alp, ca. 8 - 10 km; oder ab Innertkirchen (625 m) dem Wanderweg folgen, ca. 3 - 4 Stunden (Wanderbuch 3096, Routen 35 und 36; 3100, Route 1 [Hintere Gasse]). Oder aber man geht sie von der Innerschweiz her an: durchs Grosse Melchtal über Melchsee-Frutt und Tannensee; oder vom Engelbergertal über Trübsee - Jochpass (Wanderbuch 3100, Route 1 [Hintere Gasse]; vgl. auch die entsprechenden Innerschweizer Wanderkarten und -bücher); auch einige Bike-Routen führen aus allen Richtungen nach Engstlen. Vom Gadmertal Klettersteig Tälli über die Gadmerflüh und vom Jochpass der Graustockklettersteig nach Engstlen.
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Touristische Informationen
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Sehr berühmter Hotelkomplex (neben dem massiven Hotelgebäude von 1900 das alte hölzerne Hotel sowie weitere Infrastruktur- und Personalgebäude sowie Dependencen, z.T. ausgebaute ehemalige Sennhütten). Der von Arven und Alpenrosen umsäumte idyllische Engstlensee im Naturschutzgebiet ist einer der bekanntesten Bergseen der Schweiz. Die Schönheiten von Engstlen wurden schon früh entdeckt, von Gästen auf Saumtieren und Senften besucht und von Künstlern dargestellt. Die neue zentrale Alpkäserei ist als Schaukäserei ausgestaltet, mit vielfältigem Angebot im Verkaufsladen. Sportkletterei im Fritziland im Schaftal. Über Arvenegg per Bergwanderweg auf das Sätteli (2100 m) am Tellenstock und in steilstem Abstieg zu den Postautostationen Milistalden oder Nessental an der Sustenstrasse - oder das Ganze umgekehrt (Wanderbuch 3100, Route 12a); über den Jochpass (2207 m) kommt man ins Engelberger Tal und über die Spycherfluh (2046 m) ins Gebiet Tannenalp-Tannensee und Melchsee-Frutt (1976 m) in ausgedehnter und flacher Alpmulde das Gebiet inkl. Grosses Melchtal voller schöner Alpen, von denen einige auch Alpkäse herstellen) und von dort über Balmeregg und Erzgrueben nach Planplatten (Alpen tower, Hasliberg, vgl. dort; Wanderbuch 3096, Routen 35 und 36); alles sommers wie winters sehr attraktiv und in jeder Beziehung gut ausgebaut und ausgerüstet (Postauto, Bahnen und Lifte, Bergbeizli, Restaurants, Herbergen und Hotels überall unterwegs usw.). Der Abschnitt C8 der Via Alpina von Engelberg nach Meiringen führt über die Alp (www.via-alpina.com; Wanderbuch 3100, Route 1). Es werden Schritte unternommen, das sich jetzt schon über den Jochpass gegen den Engstlensee ausdehnende Skigebiet Engelberg-Jochpass-Titlis-vermehrt auf die sonnigen S-Hänge des Engstlenalp zu erweitern und über Tannalp mit den bestehenden Skigebieten von Melchsee-Frutt und Hasliberg-Meiringen zu verbinden; www.engstlenalp.ch und www.engstlenalp-rossbodenhuette.ch. Die Rossbodenhütte soll auch im Sommer touristisch besser genutzt werden können. Am vorletzten Wochenende im Juli findet das Engstlen-Älplerfest und der traditionelle Engstlen-Schwinget mit grossem, folkloristischem Rahmenprogramm in der Naturarena statt.
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Infrastruktur
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Die Alp ist mit einer ab Wagenchehr bewilligungspflichtigen Güterstrasse voll erschlossen, auch innerhalb der Alp mit guten Wegen. Milchseilbahn von/nach Schaftal. Energieversorgung durch das Netz der BKW, auch für Kraftstrom. Sehr gute Wasserversorgung, durch welche auch Hotel und Alpkäserei versehen werden. Seit 1980 hat es auch im Melkgebiet Schaftal Wasser, wo es aus dem Gestein geschlagen wurde.
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Stafel
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Engstlen bildet die fünf meist zweistafligen Melksennten 2603, 2604, 2608, 2609, 2612 sowie die Alpkäserei 2690/S 2556; dazu Parallelstafel für das Galtvieh.
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Bestossung
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mittlerer Stafel
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438 Stösse
in 65 Tagen
(Anfang Juli
bis Anfang September)
Alpzeit (gesamte, total) : 65
Normalstösse : 284
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Weideflächen
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650 ha
Weideland ,
50 ha
Waldweide,
40 ha
Wildheu ,
10 ha
Streueland ,
Total
750 ha
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Besonderes zur Alp
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Die Alp ist für 450 Kuhrechte geseyt und damit die zweitgrösste des Kantons Bern und eine der grössten der Schweiz. Im Zusammenhang mit dem Neubau der Alpkäserei wurde ein Bewirtschaftungsplan erstellt. Alle Sennten haben im Frühjahr auf andern Alpen Voralprechte; sie tragen daher auch teilweise die entsprechenden Zusatzbezeichnungen (vgl. die einzelnen Sennten). Oberstafel Scharmad besteht aus drei Ansammlungen von Gebäuden, wovon nur noch einesl durch das Senntum 2612 als Melkstall genutzt wird; vieles umgebaut und vermietet. Die Alp wurde einst gestaffelt bestossen. Von den untersten Hütten in Ahoren und Schitziboden zog man mit dem Vieh dem wachsenden Gras nach zum Hauptläger und von dort zu den auf 2000 m höchst gelegenen Hütten auf Scharmad. Schon nach wenigen Tagen gings von dort wieder gestaffelt zurück. Seit vielen Jahren wird das relativ grosse und breite Hauptläger mit seinen ringsum verteilten, idyllischen Alphütten mit den Milchkühen direkt bestossen. Galtvieh, Rinder und Kälber beweiden das umliegende weite, grossenteils im Naturschutzgebiet gelegene, kargere, steilere und felsigere Gebiet. Auf Grund der extensiven Bewirtschaftung im Naturschutzgebiet ist dieses in den letzten Jahren zunehmend verunkrautet, verbuscht und damit vergandet. In enger Zusammenarbeit von Naturschutzinspektorat und Alp sowie dem Einsatz von durch die SAB vermittelten freiwilligen Helferinnen und Helfern wird in den nächsten 5 Jahren mit Grosseinsatz für Verbesserung gesorgt.
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