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Kiley-Fildrich
 
 
Kiley-Fildrich Alp Kataster Nr: 762-100a Seite neu laden
mutiert: 06.02.2015 16:01:45
Sennten
  • 1105 - Hinter Fildrich
  • 1190 - Kiley Alpkäserei
  • zu Kiley - Lengbodenweide
  • zu Kiley - Oberberg
  •    
    Titelbild Kiley Fildrich
    Die Ebene zwischen den Fildrichen von N teileinwärts.
    Copyright / Datum: Beat Straubhaar / 2006
       
    Bilder zur Alp

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    Gemeinde / Amtsbezirk Diemtigen / Niedersimmental (BE)
       
    Rechtsform / Eigentümer Die Alp gehört zusammen mit Ausser Mittelberg, Nessli und Raufli seit 2004 der IG Kiley-Alpen, einem Zusammenschluss von sieben Diemtigtaler Bauern, welch letztere die einzelnen Sennten auch bewirtschaften (aber Grundbucheintrag erst nach Ablauf von 10 Jahren); Kontaktpersonen sind der Präsident (Bewirtschafter Nessli) und der Geschäftsführer (Bewirtschafter Lengboden), vgl. hinten.
       
    Info zur Alp
    Hansruedi + Therese Reber-Regez
    Schlunegg
    3757 Diemtigen
    Tel: 033 684 16 20
       
    Landeskarten 1:50000   WILDSTRUBEL  263
    zu bestellen im toposhop
       
    Referenzpunkt Vordere Fildrich 
       
    Koordinaten 604900/154900  E 7° 30' 9.08
    E 7.502522 - N 46.545369
       
    Höhe ü. M. 1353 m
       
    Lage der Alp Grösste Alp der Gemeinde (Vorder Fildrich als Jahresbetrieb ausgebaut und abgetrennt!); ausgedehntes Alpgebiet im hinteren Talkessel des Fildrichs auf 1320 – 2400 m zwischen Männlifluh und Rauflihorn; vorwiegend NW-exponiert, mit grosser, lawinengefährdeter NE-Flanke am Türmlihorn; die unteren Lagen von Fildrich geschützt und früh, weidgängiges Terrain; die felsige linke Talseite „Fermel“ (Hinterer Berg) ist Schafalp; der Oberstafel Oberberg/Obertal (Koord. 607050/154050, 1926 m) ist eine SW-orientierte natürliche Alpmulde (durch Inner und Ausser Mittelberg [vgl. dort] von den andern Stafeln getrennt), mit Hochalpcharakter auf 1950 - 2200 m. Im grossen und ganzen sehr gutgräsig. Kalkregion mit einzelnen Oberflächenmoränen.
       
    Wege zur Alp Mit dem PW auf der Diemtigtal-Hauptstrasse Richtung Grimmialp, kurz vor Kurheim Grimmialp Abzweigung links nach Kiley bis zur Alp (noch ca. 4 km); mit der Bahn bis Station Oey-Diemtigen, mit dem Postauto bis Schwenden/Grimmialp oder eine Haltestelle unterwegs; ab Kurheim Grimmialp (1214 m) auf Wander- und Bergwanderwegen zu den einzelnen Stafeln/Sennten resp. Teilalpen des Alpkomplexes (vgl. auch die Alpen Nessli, 762-111, und Mittelberg (762-098 und 762-099); Wanderbuch 3094, Route 40; 3100, Route 22).
       
    Touristische Informationen Die Kiley ist ein riesiger, eindrücklicher Kessel, vielgestaltig, mit reicher und abwechslungsreicher Flora und Fauna. Sie enthält mehrere Alpen, die heute grossenteils im Eigentum der IG Kiley-Alpen sind (Zusammenschluss von sieben Diemtigtaler Bauern) und ihre Milch an die zentrale Bio-Alpkäserei Kiley im Vorder Fildrich liefern.

    Der Bergwanderweg auf die Männlifluh (2652 m) oder über den Otternpass (2278 m) auf die gleichnamige Alp im Adelboden führt über diese Alpen; oder nach W gelangt man über Nessli und Raufli auf Rauflihorn und Grimmifurgge mit Abstieg zurück über Grimmialp oder hinüber ins Fermeltal und nach Matten im Obersimmental (Wanderbuch 3094, Routen 40; 3100, Route 22).

    Beim Hinter Fildrich wird ein Landeplatz der Flugschule Burgholz betrieben. Auf Hinter Fildrich und Ausser Mittelberg werden Übernachtungen (mit Frühstück) angeboten, sowie Käsereibesichtigungen und Apero-Möglichkeiten. Im Zusammenhang mit dem Naturpark-Projekt Diemtigtal laufen bereits Anfragen für Erlebnistourismus.

    Jedes Jahr am 1. Mittwoch nach dem 2. August findet hier ein Viehmarkt in grosser Aufmachung statt.

    Im Hinter Fildrich (Senntum 1105) werden Gästezimmer vermietet.
       
    Infrastruktur Die ganze Alp ist voll erschlossen mit Güterstrassen, Güterwegen und 2 Materialseilbahnen (1944) von Oberberg (Ende der Strasse) nach Obertal und von Hinter Fildrich nach Nessli.
    Das Wasserkraftwerk von 1933 (!) für die Fildrich-Stafel ist nicht mehr im Betrieb. Der Hauptstafel ist heute ans Netz der BKW angeschlossen; auf Oberberg und Lengboden Dieselaggregate.
    Ausgezeichnete Wasserversorgung mit Druckleitung ab Oberberg, sämtliche Stafel werden mit genügend und gutem Quellwasser versorgt, überall zweckmässig verteilte Weidebrunnen.
    An dieser sehr umfangreichen Infrastruktur ist die alte Staatsalp erkennbar, wo z.B. zeitweise auch mit Insassen von Witzwil Weidepflege und Wegeunterhalt durchgeführt werden konnte.
       
    Stafel  Die Alp Kiley (nach Alpkataster 1967) bildet die drei Melksennten Fildrich (ursprüngliches Senntum 1105), Lengboden und Oberberg (früher Teil von Senntum 1105), sowie das Senntum Bio-Alpkäserei Kiley 1190/CH-6025, das deren Milch und die von Ausser Mittelberg und Nessli/Raufli verkäst.
       
    Bestossung Kiley :  94 Stösse   in 115 Tagen (Anfang Juni bis Ende September)

    Alpzeit (gesamte, total) : 115
    Normalstösse : 108
       
    Weideflächen 370 ha  Weideland ,  5 ha  Waldweide,  30 ha  Wildheu  Total  405 ha
       
    Besonderes zur Alp In Ausbau und Bewirtschaftung war die Alp als Staatsdomäne mit arbeitstherapeutischer Zielsetzung (Strafgefangene aus Witzwil, Patienten der Klinik Münsingen) ein Sonderfall: Wegbau, technische Ausrüstung, frühere Weidepflege mit Lägermauern usw. Die Alp wurde bis 1998 durch die Strafanstalt Witzwil genutzt.
    Der frühere Werkführer Hansruedi Schmutz hat sich intensiv mit Geschichte und Entwicklung dieser Alp beschäftigt, sehr Vieles zusammengetragen und auch publiziert (z.B. in: Bratschi Max, Schmutz HR, Wyssmüller R: Zur Alpwirtschaft im Simmental. Talberg, Vorholzallmend und Kiley als Beispiele typischer Alpen des Niedersimmentals Innertport. Erlenbach, 1997).
    Am 16 05 06 hat die IG Kiley-Alpen für ihr zukunftsgerichtetes und richtungsweisendes, aufgeschlossenes Zusammenarbeits-Projekt "Bioalpkäserei Kiley" den zum 4. Mal verliehenen Innovationspreis Berglandwirtschaft der VWK Berner Oberland zugesprochen erhalten.

    Die Wildheuplanken werden nicht mehr gemäht. Die Alp ist heute stellenweise stark verunkrautet (Germer, Blacken, Gelber Enzian), und man unternimmt grosse Anstrengungen dagegen. Am Spycherrain und Brunnirain (im Inneren Mittrelberg ??) sind mehrere ha Trockenstandort, dort hat es auch viele Murmeli.
    Alpwirtschaft ist par principe nachhaltig (ökologisch, ökonomisch und sozio-kulturell). Die Entwicklungsmöglichkeiten hängen von den politischen Gegebenheiten ab; z.B. sollten die Beiträge pro gemolkene Kuh erhöht werden, weil dort, wo gemolken wird, Leute sind, die zur Sache schauen! Zudem muss die Direktvermarktung gestärkt werden; dies ist ein Problem der zur Verfügung stehenden Zeit - und damit von effizienter Kooperation!
    Auf Kiley sind die Transportwege für die Milch sehr kurz; die Alp trägt als Ganzes die Bio-Knospe! Die ganze Alp Kiley ist sehr gutgräsig.
    Mit der IG und der Zentralkäserei hat Kiley unbedingt Zukunft, besonders wegen der Arbeitserleichterung.

    Gerhard Philipp Heinrich Norrmann berichtet 1796: "...Ausser dem Saanen- und Emmenthaler Käse sind unter den Bernischen die vom Scheideck im Grindelwald, von Sefenen hinter Lauterbrunnen, vom Rustisthal oder Sigrisweil, und die fetten Käse von Keley... die besten [ausser Kiley alle trocken und hart]" 
       
         
     
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